Hintergrund

Kurkuma ist nicht nur schön gelb und schmeckt, sondern sollte unverzichtbarer Bestandteil jeder gesunden Ernährungsweise sein (was die Inder schon seit locker 3000 Jahren wissen und umsetzen). Obwohl in den meisten Fällen sicher und erprobt, sind traditionelle Behandlungsansätze in der westlichen Medizin lange ignoriert worden, oft weil entweder ihre aktive Komponente unbekannt oder deren molekulare Wirkungsweise nicht verstanden wurde. Beim Pigment der Gelbwurz (Curcuma longa) – dem Curcumin – sieht dies deutlich anders aus. Curcumin wurde vor mehr als einem Jahrhundert als aktive Komponente der auch Kurkuma genannten Gelbwurz identifiziert.

Seit mehreren Jahrtausenden ist zum Beispiel in der Ayurvedischen Medizin bekannt, dass Kurkuma entzündungshemmende Wirkungen hat, aber erst umfangreiche Forschungen in den letzten zwei Jahrzehnten haben gezeigt, dass diese Eigenschaft von Kurkuma auf dem Curcumin, einem Diferuloylmethan, beruht. Kurkumapulver und Curcumin sind unter anderem gallentreibend, antioxidativ, antiseptisch, schmerzlindernd und antitumoral und können für zahlreiche medizinische Anwendungsgebiete eingesetzt werden. Ein Problem stellt jedoch oft die geringe Bioverfügbarkeit von Curcumin dar. Kurkuma und Curcumin gelten in der Literatur als gut verträglich.

Kurkuma und das Potenzial für die Behandlung der MS
Für Curcumin wurde bei verschiedenen neurologische Krankheiten, einschließlich Alzheimer Demenz (AD), Multipler Sklerose [Natarajan und Hell, 2002], Parkinson (PD), Epilepsie, Hirnschädigung, Alter-assoziierte Neurodegeneration, Schizophrenie, Creutzfeld-Jakob-Krankheit, neuropathischen Schmerz und Depression, eine Wirksamkeit zumindest im Mausversuch bestätigt.
So ist zum Beispiel die Nervenfaser-Degeneration ein Markenzeichen von mehreren der oben genannten Krankheiten des zentralen Nervensystems (ZNS), einschließlich MS, PD und AD. Inzwischen konnte nachgewiesen werden, dass Curcumin der Degeneration von Nervenfasern (Axonen) entgegenwirkt und protektive Effekte hat [Tegenge 2014]. Zudem unterdrückt Curcumin auf zellularer / immunologischer Ebene die Bildung entzündungsauslösender Zytokine (IL 17 / IL 12) und wirkt im Fettstoffwechsel der Bildung der entzündungsfördernden Arachidonsäure aus pflanzlichen Ω6-Ölen (Linolsäure) entgegen.

Zusammenfassend gilt: Curcumin verspricht glänzende Aussichten für die Behandlung von Multipler Sklerose [Xie 2011].

Anwendung
3-12 gr. Curcumin täglich gelten als gut verträglich. Damit die Bioverfügbarkeit des Curcumin steigt, sollte Kurkuma immer in Verbindung mit schwarzem Pfeffer zu sich genommen werden. Schwarzer Pfeffer enthält als Hauptalkaloid 5-9% Piperin (auch im weißem Pfeffer ist Piperin enthalten) und Piperin erhöht die Bioverfügbarkeit von oral aufgenommenen Curcumin um einen Faktor > 500. Auch das wussten die Inder schon seit Urzeiten und Curry ist daher immer eine Kombination von Kurkuma und schwarzem Pfeffer. Für alle diejenigen, die Curry als Gewürz nicht mögen sind Kurkuma-Kapseln (auch hier auf die Kombination mit Piperin achten) eine geschmacksneutrale Alternative.

Version: Life-SMS 06.10.2014